Nyhavn, der neue Hafen in Kopenhagen

Der Nyhavn, der neue Hafen in Kopenhagen, wurde bereits 1673 geöffnet und sollte nicht nur der wichtigste Hafen der Stadt werden, sondern auch der von eventuellen Angriffen geschützte Hafen, zumal der letzte Krieg mit dem schwedischen Nachbarn bei der Eröffnung des Nyhavn gerade einmal drei Jahre zurücklag.

Nur eines der farbenprächtigen Häuser an diesem Hafen reicht bis 1681 zurück, also bis zur Epoche als der Nyhavn zum Leben erweckt wurde, nämliche jenes mit der Hausnummer 9, eines der wenigen Gebäude Kopenhagens, die auch den Stadtbrand des Jahres 1728 überlebten und daher die frühere Bauweise der Stadt dokumentiert.

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Nachdem man beim Bau von Nyhavn nicht die Entwicklung des Schiffbaus berücksichtige, konnte der neue Hafen nie die gewünschte Bedeutung erhalten, da die immer größeren Schiffe dort nicht anlegen konnten, was jedoch für die historischen Schiffe und Ausflugsboote, die heute hier anlegen, kein Problem ist und Nyhavn zu einem wahren touristischen Magneten macht.

So wenig wie man heute den früheren Hafen findet, so wenig findet man auch die frühere Atmosphäre der Umgebung, denn die farbigen Häuser stehen im ursprünglichen Armenviertel, das später zahlreiche Hafenkneipen erhielt und zum Vergnügungsviertel Kopenhagens wurde. In den 50er Jahren entstand dann am Nyhavn die Jazzszene Kopenhagens und die bedeutendsten Jazzmusiker spielten in einem der Gebäude. Nach der Modernisierung und der touristischen Erschließung von Nyhavn findet man heute keinerlei Erinnerung mehr von dieser Blütezeit. Heute liegen auf der Seite der Armen zahlreiche Restaurants, die sich auch erlauben können etwas höhere Preise zu nehmen als die Konkurrenz in den Seitenstraßen der dänischen Hauptstadt.

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