Das Opernhaus in Kopenhagen

Das Opernhaus in Kopenhagen gilt als eines der modernsten Europas und die Architekten erhielten für den Bau auch mehrere bedeutende Preise. Gleichzeitig handelt es sich bei diesem Gebäude, das im Januar 2005 im Beisein der Königin und zahlreichen internationalen Gästen eingeweiht wurde, um eines der umstrittensten Gebäude der dänischen Hauptstadt, zumindest während der ersten Jahre seines Bestehens.

Die Geschichte begann damit, das ein dänischer Opernsänger 1999 eine Chronik schrieb und den Bau eines Opernhauses vorschlug. Da die Stadt Kopenhagen das Geld hierfür nicht hatte, meldete sich der Reeder A.P. Møller und seine Ehefrau Chastine Mc-Kinney Møllers und versprachen Kopenhagen ein Opernhaus zu schenken, so dass die Stadt anschließend lediglich die laufenden Kosten zu decken hatte, ein Vorschlag, der unmittelbar auf großes Interesse stieß.

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Als Problem zeigte sich dann jedoch, dass der Reeder und der Fond der Ehefrau zwei Bedingungen an den Bau stellten, denn sie wollten den Platz für die Oper wählen und auch den Architekten stellen, ohne dass die Stadt Einspruch einlegen sollte oder eine öffentliche Ausschreibung stattfand. Das Ergebnis davon war einerseits, dass die Oper genau in der Achse Marmorkirche und Schloss Amalienborg liegt und mit der Frontseite zum Wasser zeigt. Sehr viele Bewohner Kopenhagens wollten zwar eine Oper, aber dass Mærsk Mc-Kinney Møller als Bauherr alle Entscheidungen übernahm und dann auch noch ein nahezu rechteckiges Gebäude an diesen privilegierten Platz stellte, war zu viel und zahlreiche Protestschreiben gingen bei der Presse ein.

Heute sind diese Proteste natürlich längst vergessen, zumal später das königliche Schauspielhaus weitaus eckiger gebaut wurde. Ähnlich der Oper in Oslo, so ist auch jene in Kopenhagen mit der modernsten Technik ausgestattet und man sparte nicht an Kosten, denn während der Platz vor der Oper noch aus Granit besteht, so wurde für den 14 Etagen umfassenden Bau süddeutscher Kalkstein und für den Boden des Foyers Perlatino Marmor aus Sizilien verwendet. Das Auditorium wurde mit Ahorn verkleidet und die Hauptbühne wurde mit 24-karätigem Blattgold belegt. Da für die Ausschmückung der Oper auch die bekanntesten Künstler Dänemarks engagiert wurden, ist verständlich, dass der Preis des Opernhauses bei 2,3 Milliarden dänischer Kronen landete, was knapp 300 Millionen Euro entspricht.
 

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