Der Vergnügungspark Tivoli in Kopenhagen

Mit rund vier Millionen Besuchern pro Jahr ist das Tivoli in Kopenhagen die bedeutendste Touristenattraktion der Stadt, denn auch wenn Liseberg in Göteborg von der Fläche her größer ist, so liegt der Vergnügungspark Tivoli mit der Anzahl der Besucher an der Spitze. Und das nicht ohne Grund, denn das Tivoli wurde bereits 1843, als erster Vergnügungspark im Norden, gegründet und setzt nicht nur auf die Sommerbesucher, sondern seit 1994 auch auf einen bedeutenden Weihnachtsmarkt und mittlerweile selbst auf Halloween, ein weniger nordisches Ereignis.

Das Tivoli wurde vom Journalisten Georg Carstensen gegründet, nachdem dieser auf seinen Auslandsreisen sowohl den Jardin de Tivoli in Paris, als auch Vauxhall Gardens in London besucht hatte, die zu jener Zeit beide einen enormen Erfolg hatten. Carstens konnte den dänischen König von seiner Idee überzeugen und erhielt von ihm die Genehmigung auf einem Militärgebiet seinen Vergnügungspark anzulegen, der damals natürlich mehr für Erwachsene als für Kinder gedacht war.

 Copyright: Herbert Kårlin

Carstensen gelang es das Tivoli in Kopenhagen in wenigen Jahren zum berühmtesten Vergnügungspark weltweit zu machen, da er ständig neue Ideen hatte und der Besucher jedes Jahr das Gefühl hatte in eine neue Welt zu kommen. Der Journalist brachte Musiker ins Tivoli, sorgte für ihre Bewirtung und legte immer neue Gartenanlagen an. Es ist daher auch verständlich, dass man vom ersten Tag an bereits Eintritt ins Tivoli bezahlen musste. Auch wenn man heute im Tivoli nichts mehr aus dieser Anfangszeit findet, so gibt es dort eine einzigartige Attraktion, nämlich eine Berg- und Talbahn, aus dem Jahre 1914, die älteste heute noch funktionierende Berg- und Talbahn jener Epoche.

Das Tivoli ist auch mit drei bedeutenden Ereignissen verbunden, denn zum einen wurde hier der Parkbesucher H. C. Andersen zu seinem Märchen „Des Kaisers Nachtigal“ inspiriert, zum anderen besuchte Walt Disney das Tivoli bevor er 1955 das Disneyland in den USA schuf. Natürlich war Disney nicht an den Attraktionen interessiert, sondern er wollte wissen wie es dem Tivoli gelang die dortige Stimmung und Atmosphäre zu schaffen. Das dritte Ereignis war weniger erfreulich, denn am 24. Juni 1944 drangen Nazis im Tivoli ein und zerstörten einen sehr großen Teil der Anlage durch optimal platzierte Brandbomben.

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