Die Holmens Kirche in Kopenhagen

Nichts mehr deutet heute darauf hin, dass die Holmens Kirche in Kopenhagen im 16. Jahrhundert nichts anderes war als eine Ankerschmiede, wenn man von der Lage am Wasser absieht. Aber als Christian IV. zu Beginn des 17. Jahrhunderts dort ein Wohngebiet für die Marine anlegte, war diese Ankerschmiede das einzige Gebäude, das sich auch für den Umbau in eine Kirche eignete, die für die steigende Zahn an Bewohnern dringend nötig wurde.

Allerdings zeigte sich schon nach wenigen Jahren, dass diese Kirche zu klein für die dortige Bevölkerung wurde, was wiederum 1641 zu einem Ausbau führte, der der Holmens Kirche weitgehend ihr heutiges Aussehen gab. Allerdings war damals auch der Kirchenbesuch noch geregelt und die bedeutendsten Plätze mussten gekauft werden, wobei jene, die nahe der Königsloge lagen, natürlich am teuersten war. Bürger, Kaufleute und Adelige vermischten sich damals auch in der Kirche nicht, so wenig wie in den einzelnen Stadtteilen.

 Copyright: Herbert Kårlin

Aus der Gründungszeit der Holmens Kirche stammt auch das Taufbecken, das heute im Zentrum der Kirche zu sehen ist, denn das schmiedeeiserne, vergoldete Becken, wurde bereits 1646 von Hans Svitzer, einem dort ansässigen Schmied, hergestellt. Die Köpfe auf dem Taufbecken erinnern an Gallionsfiguren, und der Betrachter kann zudem das Sigel des Königs Christian IV. entdecken. Es ist sehr selten, dass ein so wertvoller Gegenstand offen in einer Kirche steht, aber in der Tat war dieses Taufbecken auch sehr lange nur im Nationalmuseum zu sehen, bis es 1921 zurück in die Holmens Kirche kam.

Aus dem 17. Jahrhundert stammen auch noch die Altartafel und die Kanzel. Die beeindruckende Altartafel wurde 1661 aus Holz geschnitzt und erzählt die Leidensgeschichte Jesu, die von unten nach oben zu lesen ist. Die Kanzel aus dem Jahre 1662 ruht auf Moses, der die Tafel mit den zwölf Geboten in der Hand hält. Im oberen Teil werden dann zehn biblische Erzählungen dargestellt, fünf aus dem alten Testament, und fünf aus dem neuen Testament.

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