Das Schloss Charlottenborg in Kopenhagen

Wer heute nach Kopenhagen kommt, besucht oft die Schlosser Amalienborg, Rosenborg und Christianborg, und vergisst dabei, dass es in zentraler Lage auch noch ein viertes Schloss gibt, nämlich das Schloss Charlottenborg, das ab 1700 von der dänisch-norwegischen Witwenkönigin Charlotte Amalie von Hessen-Kassel bewohnt wurde, die durch ihre Ehe mit Kristian V. Königin von Norwegen und Dänemark geworden war.

Das Schloss Charlottenborg war zwischen 1670 und 1680 von Ulrik Frederik Gyldenløve als erstes monumentales Gebäude am Kongens Nytorv erbaut worden, auf dem Grundstück, das Kristian IV. ursprünglich seiner Geliebten Vibeke Kruse geschenkt hatte und durch eine Erbschaft an Gyldenløve, den Stadthalter Norwegens, übergegangen war. Im Jahr 1700 hatte dann Charlotte Amalie von Hessen-Kassel das Schloss  gekauft, das ab diesem Zeitpunkt auch mit ihrem Vornamen Charlotte verknüpft wurde.

 Copyright: Herbert Kårlin

1778 richtete man dann im Innenhof des Schlosses Charlottenborg den Botanischen Garten Kopenhagens, ein, der 1874 nach Nørreport umzog, 1827 entstand dann die heutige Fassade, die Richtung Kongens Nytorv zeigt und 1883 wurde im Park des Schlosses ein Ausstellungsgebäude errichtet, das ab 1891 mit seinen regelmäßigen Frühjahrsausstellungen dänischer und internationaler Künstler weltweit bekannt wurde.

Heute findet man im Schloss Charlottenborg die Kunsthalle, eines der größten Museen Europas, das ausschließlich der Gegenwartskunst gewidmet ist, aber auch eine Kunstbuchhandlung, ein Café und die Königliche Kunstakademie, die bedeutendste Ausbildungsstätte für Künstler in Dänemark. Aber selbst für jene Besucher, die sich nicht für Kunst interessieren, ist bereits das Gebäude mit seinem Innenhof einen Besuch wert.

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